Die Goldene Schlemmer-Ente geht 2018 an Henning Krautmacher.
Die Stadt Wassenberg verleiht gemeinsam mit dem Zeitungsverlag Aachen (Heinsberger Zeitung / Heinsberger Nachrichten) die alljährliche Goldene Schlemmer-Ente. Mit diesem Ehrenpreis sollen Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich um die Förderung der Ess- und Trinkkultur verdient gemacht haben. In die Fußstapfen von Mario Kotaska, Nelson Müller und vieler anderer prominenter Preisträger tritt in diesem Jahr der sympathische Frontmann der populären Kölner Band Höhner. Henning Krautmacher hat sich privat mit Begeisterung und Leidenschaft dem Thema Kochen verschrieben und auch schon mehrere Kochbücher verfasst.
In einer ersten Reaktion sagte der Preisträger: „Was für eine Ehre, wenn ich da jetzt in den Kreis dieser namhaften Preisträger aufgenommen werde“, und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Die Goldene Schlemmer-Ente für ein Huhn – das passt doch!““
Die Verleihung der Goldenen Schlemmer-Ente – gefertigt von dem Wegberger Goldschmiedemeister Roland Simons – ist am Eröffnungsabend, am Donnerstag, 9. August, um 19.30 Uhr geplant.
Ohne der Laudatio schon zu sehr vorgreifen zu wollen, erklärten Bürgermeister Manfred Winkens und Regionalredakteur Dieter Schuhmachers zur Auswahl des Preisträgers: „Henning Krautmacher ist ein strahlender Sympathieträger des Rheinlandes. Seine Erfolge als Musiker und seine Popularität mit den Höhnern zu würdigen, hieße in der Tat, Eulen nach Athen zu tragen. Wir aber wollen Henning Krautmacher als eine Persönlichkeit ehren, die für die rheinische Hausmannskost steht und für die Liebe zum Kochen.“ Schon als kleiner Junge sei in ihm diese Liebe entflammt. Inzwischen schon mit fünf Kochbüchern – „Kölsch für ze müffele“, „Hennings Suppen“, „Kölsche Tapas“, „Kölsche Sushis“, „Kölsche Pasta und Pizza“ – ist Henning Krautmacher erfolgreich als Autor kulinarisch aktiv geworden; ohne die Mitentwicklung der Gewürzmischung „KaGe“ verschweigen zu wollen.
Die Presse habe mit Blick auf sein Suppen-Kochbuch und das darin zu entdeckende Rezept für eine Tomaten-Bananen-Suppe festgestellt, damit werde der Beweis angetreten, dass der Rheinländer ein weltoffener Menschenschlag sei, der sich Neuem nicht verschließe. Wichtiger sei aber eigentlich doch, was die Leser zu seinen Werken meinen würden – und da sei viel Gutes zu hören und zu lesen: „Richtig lecker“ wäre da die einfache und prägnante Zusammenfassung. Alle Rezepte seien echt super einfach nachzukochen – dazu sei noch das gute Gewissen gekommen, etwas Gesundes gegessen zu haben, heißt es weiter.
„Dass er auch noch kochen kann und sein Wissen mit anderen teilt, macht ihn noch ein Stück sympathischer“, urteilte eine „Lesemaus“, die Henning Krautmacher ohnehin schon für einen sehr sympathischen und vielseitig talentierten Menschen hielt. „Ein tolles Buch“, so lautete eine weitere Bewertung. Eigentlich entspreche all dies im Tenor dem dicken Lob, das Henning Krautmacher damals als kleiner Junge nach der Zubereitung eines weihnachtlichen Festmenüs von seiner Familie erhalten habe: „Henning, dat haaste joot jemacht!“ Mit seiner Botschaft „Kochen ist Liebe – bevor sie durch den Magen geht“ spricht Henning Krautmacher den Machern des Wassenberger Schlemmer-Marktes aus dem Herzen.
Henning Krautmacher (61) ist Sänger, Maler, Texter, Autor, Schauspieler und eben auch leidenschaftlicher Koch. Sein Vater war gelernter Bäcker, Konditor und Koch, seine Mutter stammte aus einer Müllersfamilie mit eigener Backstube. Da sei es „gewiss nicht sooo verwunderlich, dass ich mich bereits im zarten Alter von zehn Jahren eigenständig an den Herd gewagt habe“, sagt er selbst. Auch der Karneval war dem gebürtigen Leverkusener schon in die Wiege gelegt worden. Mit elf Jahren war er Karnevalsprinz: Henning I.
Zunächst absolvierte Krautmacher eine Ausbildung zum Heilpädagogen, arbeitete als Schauwerbegestalter und wurde Journalist. Bis Mitte der 1980er Jahre trat Henning Krautmacher mit verschiedenen Bands auf. 1986 kam er zu den Höhnern, als deren damaliger Frontmann Peter Horn die Band verließ. Zu den bekanntesten Liedern der Höhner gehören die Karnevalsschlager „Schenk mir dein Herz“, „Ich bin ene Räuber“ oder „Viva Colonia“ sowie der Song zur Handball-WM 2007: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Engagiert setzt sich Krautmacher, der in Pulheim-Stommeln wohnt, unter anderem für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei und mit der Band für Unicef ein.